Alle Menschen kennen das Gefühl, traurig bzw. in schlechter Stimmung zu sein oder einfach mal keine Lust zu haben. Diese Zustände erlebt jeder von Zeit zu Zeit in seinem Alltag. Wenn dies jedoch sehr häufig geschieht und in seiner Stärke so belastend ist, dass die Betroffenen darunter leiden, ihre Lebensqualität eingeschränkt ist und auch soziale Folgen mit einhergehen, handelt es sich möglicherweise um eine depressive Störung. Die Hauptmerkmale klinischer Depression sind Antriebslosigkeit, stark gedrückte Stimmung, Grübeleien, Interessenverlust und sozialer Rückzug. Häufig kommen weitere Symptome wie Schlafstörungen, Libidoverlust oder auch Schmerzen hinzu.
Angst ist ein ganz normales menschliches Gefühl, genauso wie Freude, Liebe, Ärger, Wut oder Traurigkeit, und stellt damit eine Grund- befindlichkeit des menschlichen Seins dar.
Angst zeigt auf, was uns wichtig ist, und zwar so wichtig, was wir es nicht verlieren möchten: Leben, Gesundheit, Leistungsfähigkeit, Unab-hängigkeit, Angehörige, materielle Güter, Zu- neigung anderer Menschen u.a.
Angst wird krankhaft, wenn sie ohne reale Bedrohung zu stark, zu lange und zu häufig auf-tritt, mit belastenden körperlichen Symptomen einhergeht, aufgrund der Vermeidung wichtiger Aktivitäten die schulische, berufliche, soziale und private Funktionsfähigkeit be- einträchtigt und die zunehmende Lebenseinschränkung ohne fremde Hilfe nicht mehr bewältigt werden kann.
Angst ist wie ein Schatten, der Sie überall hin begleitet, doch Sie bestimmen den Weg.
Je mehr Sie Ihre Angst fürchten, desto stärker wird sie. Blicken Sie der Angst mutig ins Angesicht.
Rituale und Routinen sind Teil unseres täglichen Lebens und geben uns Struktur und Perspektive. Viele Menschen haben Routinen bei der Arbeit, beim Essen oder Schlafen. Sie werden als angenehm und stützend empfunden und können jederzeit verändert oder unterlassen werden.
Eine Zwangsstörung ist eine psychische Störung, bei der immer wiederkehrend quälende Gedanken oder Handlungen auftreten. Diese können von den Betroffenen nur schwer oder überhaupt nicht unterbunden werden. Betroffene Menschen beschäftigen sich stark mit diesen Gedanken und Handlungen, obwohl diese häufig als sinnlos und übertrieben erlebt werden. Häufig werden bestimmte Zwangshandlungen ausgeführt, um ein vermeintliches Unheil oder Schaden abzuwenden. Viele Betroffene sind sehr eingeschränkt in ihrem Lebensalltag, da sehr viel Zeit mit den Zwangsgedanken und der Ausführung von Zwangshandlungen verbracht wird.
Eine Panikattacke ist eine kurze, plötzlich einsetzende und intensive Episode extremen Angst- und Panikgefühls, welche von körperlichen und emotionalen Symptomen begleitet wird. Panikattacken treten unerwartet auf und erreichen meist innerhalb von wenigen Minuten ihren Höhepunkt. Sie dauern in der Regel höchstens 30 Minuten an und klingen oft bereits nach wenigen Minuten von selbst wieder ab. Panikattacken können sehr beängstigend sein und einen großen Leidensdruck bei Betroffenen verursachen, wodurch es zu starken Beeinträchtigungen des alltäglichen Lebens kommen kann.
Generell kommen Panikattacken sehr häufig vor. Schätzungen zufolge erleben fast 30% aller Menschen im Laufe Ihres Lebens einmal eine Panikattacke, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer – sie können einmalig oder wiederholt auftreten. Treten sie immer wieder auf und führen zu einer übermäßigen Angst vor zukünftigen Attacken, spricht man von einer Panikstörung.
Bei manchen Menschen sind bestimmte Persönlichkeitsmerkmale oder Charakterzüge übermäßig stark ausgeprägt. Dies beeinflusst bei betroffenen Personen das gesamte Denken, Fühlen und Handeln. Betroffene sind kaum in der Lage ihr Verhalten an die Gegebenheiten einer Situation anzupassen, was zu zahlreichen Schwierigkeiten im täglichen Leben führen kann. So neigen z. B. hochgradig gewissenhafte Personen dazu, einmal begonnene Arbeiten zu spät oder gar nicht fertigstellen zu können, weil zu viel Zeit mit der genauen Ausarbeitung von eigentlich unwichtigen Details verbracht wird.
Wenn stark ausgeprägte Persönlichkeitszüge dazu führen, dass wiederholt persönliche Probleme oder Konflikte im beruflichen oder sozialen Umfeld entstehen, spricht man von einer Persönlichkeitsstörung.
Nicht jede Person, die ein Trauma erlebt hat, entwickelt in der Folge eine Posttraumatische Belastungsstörung. Ob eine Person eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickelt, hängt von mehreren Faktoren ab. Risikofaktoren für die Entwicklung einer PTBS sind z. B. bereits zuvor erlebte Traumata und das Vorhandensein von weiteren psychischen Erkrankungen.
Eine Posttraumatische Belastungsstörung ist eine schwerwiegende psychische Erkrankung. Betroffene Personen sind durch die starken Symptome häufig stark in ihrem Alltag und ihrer Lebensführung eingeschränkt. Viele haben Schwierigkeiten ihrer Arbeit nachzugehen und können alltägliche Verpflichtungen und Freizeitaktivitäten nur eingeschränkt ausüben. Posttraumatische Belastungsstörungen können grundsätzlich in jedem Lebensalter auftreten, tendenziell scheinen Frauen häufiger betroffen zu sein als Männer.
Der Selbstwert beschreibt den Wert, den eine Person sich selbst beimisst. Im Kern geht es darum, ob und wie zufrieden wir mit uns selbst sind. Personen mit einem stabilen Selbstwert finden sich selbst im Großen und Ganzen in Ordnung und können sich annehmen so wie sie sind, mit allen Ecken und Kanten. Personen mit einem stabilen und positiven Selbstwertgefühl haben meist ein höheres Selbstvertrauen und können sich anderen Personen gegenüber selbstsicher verhalten. Wenn eine Person ein krankhaft erhöhtes Selbstwertgefühl hat, ist es möglich, dass eine narzisstische Persönlichkeitsstörung vorliegt.
Selbstwertprobleme wirken sich stark auf die Gefühle, die Gedanken und das Verhalten von betroffenen Personen aus. So neigen Personen mit einem geringen Selbstwertgefühl dazu sich selbst schlecht zu machen und haben Gedanken wie „ich bin ein Versager“ oder „ich bin weniger wert als andere“. Zudem erleben Betroffene häufig Gefühle wie Scham, Schuld oder Angst. Diese negativen Gedanken und Gefühle über sich selbst können zu ungünstigen Verhaltensmustern führen wie z. B. sich von anderen schlecht behandeln lassen, es anderen immer recht machen zu wollen oder die eigene Meinung zurückzuhalten. Diese Verhaltensweisen beeinträchtigen Betroffene in ihrem Alltag und ihren zwischenmenschlichen Beziehungen häufig spürbar.
Selbstwertprobleme haben einen großen Einfluss auf unsere mentale Gesundheit und können psychische Erkrankungen wie z. B. eine Depression oder Angststörungen begünstigen. Deshalb spielt die Berücksichtigung und Behandlung von Selbstwertproblemen bei der Behandlung vieler psychischer Störungen eine wichtige Rolle.
Unter einer Phobie wird eine übertriebene bzw. unangemessen starke Angst vor bestimmten Objekten, Situationen oder auch Personen verstanden. Diese Angst wird dabei von Betroffenen als äußerst unangenehm, intensiv und unkontrollierbar empfunden und kann somit das tägliche Leben betroffener Personen stark beeinträchtigen. Phobien zählen zu der Kategorie der Angststörungen, zu denen neben den Phobien auch die Generalisierte Angststörung und die Panikstörung gezählt wird.
Von Phobien betroffene Personen können typischerweise erkennen, dass ihre Angst übertrieben ist. Trotzdem vermeiden sie den angstauslösenden Reiz und empfinden diesen als kaum zu ertragen. Phobien lösen einen hohen Leidensdruck aus, bei dem die Angst sich nicht nur kognitiv in Form von bedrohlichen Gedanken äußert, sondern auch in Form von körperlichen Angst-Symptomen, wie Herzklopfen, Zittern, Atem-Beschwerden und Schweißausbrüchen. Je nach Ausprägung können Betroffene sogar die Befürchtung haben an den körperlichen Symptomen durch die Phobie zu sterben.
Quellennachweise: Neudeck & Mühlig (2020). Therapie-Tools Verhaltenstherapie. Therapie-Tools. Weinheim.; Hagena, Gebauer, & Gebauer, Malte (2014). Therapie-Tools Angststörungen. Weinheim: Beltz.; Brakemeier, E. L., & Jacobi, F. (2017). Verhaltenstherapie in der Praxis: Beltz.; Ulrike von Lersner; Selfapy; Dr. Beer; Canva;
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